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Bremer Ausstellung zeigt verheerende Wirkung von Atombombenabwürfen

Zum Jahrestag der Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki im August zeigt die evangelische Stadtkirche Unser Lieben Frauen in Bremen eine Bilder-Ausstellung. Die insgesamt 18 Poster stammen direkt aus Hiroshima und wurden über das Netzwerk „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) nach Bremen übersandt, wie Mitorganisator und Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz am Dienstag mitteilte. Die Ausstellung unter dem Aufruf „Nie wieder!“ will Bremens Altbürgermeister Hennig Scherf am 2. August um 17.30 Uhr eröffnen.

„Gerade in der gegenwärtigen Situation, wo der russische Präsident mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, ist das Engagement für die Ächtung aller Massenvernichtungswaffen und ihre Abschaffung unter internationaler Kontrolle besonders gefordert“, erklärte von Zobeltitz. Die Poster der Ausstellung führten deutlich vor Augen, welche verheerenden Auswirkungen schon eine einzelne Atomwaffe hatte „und zwar über Generationen bis heute“, bekräftigte der ehemalige leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche.

Am 6. August 1945 hatte ein US-amerikanisches Flugzeug die erste Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Die Explosion zerstörte fast die gesamte Stadt. Drei Tage später ereilte die Stadt Nagasaki das gleiche Schicksal. In beiden Städten fanden so mehr als 200.000 Menschen auf grausame Weise den Tod. Bis heute sterben damalige Einwohnerinnen und Einwohner der beiden japanischen Städte an Krebs – eine Langzeitfolge der Strahlung.

Der heutige Bürgermeister der Stadt Hiroshima, Matsui Kazumi, schreibt in einem Geleitwort zur Ausstellung, wie wichtig jede Initiative für eine friedliche Zukunft ohne Atomwaffen sei: „Der erste Schritt, den jeder Einzelne von uns macht, mag vielleicht klein sein, aber wir sind der Überzeugung, dass auch der kleinste Schritt die auf die Abschaffung von Atomwaffen und ewigen Weltfrieden hoffende internationale Gemeinschaft erreichen wird.“

Dem Netzwerk „Mayors for Peace“ gehören den Angaben zufolge weltweit 8.250 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern an. In Deutschland sind 895 Mitglieder dem Bündnis beigetreten. Bremen gehört ihm seit 1984 an, damals initiiert von Bürgermeister Hans Koschnik (1929-2016).