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Bremen senkt Qualifizierungsniveau für Gruppenleitung im Kindergarten

In Bremer Kindergärten sollen künftig auch nicht pädagogisch ausgebildete Personen zumindest vorübergehend als Gruppenleiterinnen oder Gruppenleiter eingesetzt werden. Damit solle der Fachkräftemangel abgefedert werden, sagte die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp (SPD), am Dienstag. Der Senat habe einen entsprechenden Gesetzentwurf in die Verbandsanhörung gegeben. Sie gehe davon aus, dass das auf fünf Jahre befristete Gesetz bereits im Spätsommer in Kraft treten kann.

Infrage kommen besonders Menschen, die bereits eine Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson absolviert haben, erläuterte Aulepp. Schon jetzt seien in vielen Kitas derart qualifizierte Mitarbeitende als Zweitkraft in der Gruppe tätig. Sie sollen etwa bei einem Krankheitsfall als Erstkraft einspringen dürfen. Damit seien die Kitas flexibler und könnten Notdienste vermeiden.

Im vergangenen Jahr haben sich der Senatorin zufolge 100 Männer und Frauen zur Kindertagespflegeperson ausbilden lassen, 50 weitere seien in einer Qualifizierungsmaßnahme. Ihnen werde zusätzlich eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher angeboten.

Der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften sei groß, sagte die Senatorin. Obwohl die Kita-Anmeldungen derzeit rückläufige Tendenz haben, gebe es in einigen Stadtteilen nicht genug betreute Plätze für alle Kinder. Gleichzeitig könnten derzeit 25 voll ausgestattete Gruppenräume nicht genutzt werden, weil die Fachkräfte fehlten.