Die Synode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig hat den Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 in erster Lesung einstimmig beschlossen. Für 2025 stünden rund 115 Millionen und für 2026 etwa 117 Millionen Euro zur Verfügung, sagte der Leiter der Finanzabteilung, Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer, am Freitag vor dem Kirchenparlament in Königslutter bei Helmstedt. Da die Kirchensteuereinnahmen 2024 voraussichtlich um rund dreieinhalb Millionen niedriger ausgefallen werden, musste zur Stabilisierung des Haushalts erstmals auf eine Steuerschwankungsrücklage zurückgegriffen werden.
Landesbischof Christoph Meyns betonte, dass der beschlossene Doppelhaushalt kein Sparhaushalt sei. Zukünftig werde der landeskirchliche Etat aufgrund weiter sinkender Kirchensteuereinnahmen deutlich geringer ausfallen. „Wir werden nicht mehr alles machen können und Prioritäten setzen müssen“, betonte Meyns.
Finanzexperte Mayer sagte, es sei mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen von jährlich 1,2 Prozent auszugehen. Statt der bisher angenommenen Halbierung der Kirchenmitgliederzahlen bis 2060 werde sich die Zahl der Menschen, die der evangelischen Kirche angehören, voraussichtlich bereits im Jahr 2040 halbiert haben. „Wir gehen zügig in den Sinkflug über“, unterstrich er.
Die Herbstsynode in Königslutter endet am Sonnabend. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig zählt als eine von 20 Landeskirchen in Deutschland rund 284.000 Mitglieder in 270 Gemeinden. Ihr Gebiet erstreckt sich von Wolfsburg bis zum Südrand des Harzes.
In der evangelischen Kirche sind Synoden die Parlamente der Landeskirchen. Das Wort Synode leitet sich vom griechischen „synodos“ („gemeinsam auf dem Weg sein“) ab und bezeichnet ursprünglich eine Kirchenversammlung.