Die braunschweigische Landeskirche will ihr Engagement in den Sozialen Medien fortführen und möglichst ausbauen. In einem am Freitag in Wolfenbüttel gefassten Beschluss bittet die Landessynode das zuständige Medienreferat, bereits eingeschlagene Reformen „konsequent fortzusetzen und die medialen Aktivitäten für die Landeskirche weiter zu profilieren“. Die Landeskirche hatte in den vergangenen Jahren gezielt damit begonnen, ihre Präsenz in Sozialen Medien auszubauen und dazu auch zwei Fachkräfte für Medienkommunikation eingestellt, die sich zurzeit vor allem um die Entwicklung der Kommunikation über Facebook und Instagram kümmern. Dort hätten sich die Follower-Zahlen seitdem mehr als verdoppelt, hieß es.
In Zeiten von rückläufigen Mitgliederzahlen werde die wichtigste verbleibende Kontaktfläche der meisten Kirchenmitglieder mit der Kirche die medienvermittelte Kommunikation sein, heißt es in einer Evaluation der bisherigen Arbeit, die dem Kirchenparlament am Freitag vorgestellt wurde: „Für die größte Anzahl der Kirchenmitglieder werden Medienkontakte die einzigen Kontakte zu Kirche bleiben oder werden. Insofern ist es klug und ratsam, dass die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig die eigene Medien- und Kommunikationsarbeit kontinuierlich den Gegebenheiten anpasst.“
Neben den bereits etablierten Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Youtube könnten der Evaluation zufolge neue Kanäle erschlossen werden, um damit möglicherweise weitere Zielgruppe anzusprechen. Konkret benannt werden Plattformen wie Tiktok, X und LinkedIn, aber auch Podcasts und Newsletter. Mit der Nutzung solcher Kanäle könne die Vielfalt der Inhalte besser angepasst werden. Allerdings weisen die Autoren auch auf einen entsprechenden personellen Mehraufwand hin.
Der Synodale Thomas Möbius nannte die bisherige landeskirchliche Arbeit in den Sozialen Medien ein „qualitatives Erfolgsmodell“. Wenn die Kirche in den Kontakt mit Menschen kommen wolle, müsse sie neue Wege gehen: „Wir haben als Kirche den Auftrag, das Wort zu verkünden. Und wenn die Menschen nicht mehr zu uns kommen, dann müssen wir verstärkt zu ihnen gehen.“