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Brandenburgs Beauftragte fordert mehr Inklusion an Schulen

Keine Inklusion, keine Chance? Brandenburgs Behindertenbeauftragte, Janny Armbruster, kritisiert das Werkstättensystem. Um einen anderen Job zu bekommen, müsse sich schon in Schulen und Kitas etwas ändern.

Einen Ausbau der Inklusion an Brandenburgs Schulen fordert die Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung. Janny Armbruster äußerte am Montag in Potsdam Kritik mit Blick auf spätere Arbeitsmöglichkeiten: “Wer keine inklusive Kita, Schule oder Ausbildungsstelle besucht, landet hinterher in der Regel in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.” Dies lasse sich nur durch frühzeitige Inklusion verhindern.

Bundesweit gibt es ihren Angaben zufolge rund 700 Werkstätten für Menschen mit Behinderung, in denen rund 320.000 Menschen arbeiten. Sie erhielten lediglich ein Taschengeld und wohnten oft in Einrichtungen, die vom Träger der Werkstatt betrieben werden, so Armbruster: “Es ist nicht das, was wir unter Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft verstehen.”

Die durch das Ampel-Aus in Berlin ins Stocken geratene Reform des Werkstättensystems müsse von einer neuen Bundesregierung dringend fortgesetzt werden, forderte Armbruster. Sie begrüßte, dass sich die Brandenburger Regierungskoalition aus SPD und BSW für eine Fortsetzung des gemeinsamen Lernens an den staatlichen Schulen ausgesprochen hat.

Derzeit gebe es in Brandenburg 231 Inklusionsschulen sowie 82 Förderschulen, an denen ausschließlich Kinder mit Behinderung betreut werden. “Mein Wunsch wäre es, dass wir auch die Förderschulen zu Schulen gemeinsamen Lernens umbauen”, so Armbruster. Generell sollten möglichst wenige Schülerinnen und Schüler an Förderschulen unterrichtet werden.