Eine Jury des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) hat den 40-jährigen Redakteur Johannes Reichart aus München zum Bayerischen Journalisten des Jahres 2025 gewählt. Der BJV würdige damit dessen „herausragendes Engagement für Pressefreiheit und Journalismus in Bayern“, teilte dieser am Freitag mit. Bereits zum zehnten Mal hat der BJV den bundesweiten Wettbewerb zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ausgeschrieben, der Titel „Bayerischer Journalist des Jahres“ wurde dabei zum ersten Mal vergeben.
Johannes Reichart, der als Reporter und Videojournalist für den Bayerischen Rundfunk (BR) in den Redaktionen Landespolitik, Religion und BR24 tätig ist, war nach seiner jahrelangen kritischen, investigativen Berichterstattung über die AfD durch die Partei per Hausverbot von ihren Veranstaltungen ausgeschlossen und persönlich wiederholt diffamiert worden. Der BR hatte vor Gericht durchgesetzt, dass ihr Korrespondent zum AfD-Parteitag in Greding im November 2024 zugelassen werden musste.
„Mit dieser erstmals vergebenen Auszeichnung wollen wir Johannes Reichart für seine Risikobereitschaft und seinen Mut würdigen“, sagt der BJV-Vorsitzende Harald Stocker. Die Auszeichnung setze auch ein klares Zeichen, „dass sich eine politische Partei nicht nach Gutdünken aussuchen darf, wer über sie berichtet.“ Das Preisgeld für den Journalisten des Jahres 2025 beträgt 1.000 Euro und wird von der Bayerischen Landesbank gestiftet.
Ausgezeichnet wurden außerdem in vier Kategorien journalistische Werke, die sich herausragend mit dem Wert der Pressefreiheit auseinandersetzen. Dunja Ramadan gewann in der Kategorie Print mit ihrer Spiegel-Reportage über den „Berg Gaza“. ZAPP-Autorin Konstanze Nastarowitz erhielt in der Kategorie TV/Video die Auszeichnung für ihre Reportage „Der Verteidiger – Zwischen Gericht und True Crime Show“. In der Kategorie Audio setzte sich das fünfköpfige Team Anna Biselli, Ingo Dachwitz, Serafin Dinges, Chris Köver und Sebastian Meineck von netzpolitik.org mit dem Podcast „Link-Extremismus“ durch. Der Sonderpreis „Junger Journalismus“ ging an Hanna Resch und ihren Artikel „Die Gefahr der Selbstzensur“ im medium magazin. (1466/02.05.2025)