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Bovenschulte: Gemeinsam gegen Hass und Hetze vorgehen

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die Kirchen dazu aufgerufen, gemeinsam gegen Hass und Hetze vorzugehen. Staat und Kirche müssten gemeinsam aufstehen gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus, gegen Ausgrenzung und religiös motivierte Gewalt, sagte Bremens Regierungschef am Montagabend beim Jahresempfang der Bremischen Evangelischen Kirche. Er betonte: „Alle Bremerinnen und Bremer müssen frei und sicher leben können.“

Die Kirche trägt laut Bovenschulte dazu bei, dass Bremen eine Stadt bleibt, in der Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt, Weltoffenheit und Solidarität großgeschrieben werden. „Ihre Arbeit erinnert uns alle daran, dass eine gerechte und solidarische Gesellschaft daran gemessen wird, wie sie mit den Schwächsten umgeht“, sagte er mit Blick auf das Schwerpunktthema des Empfangs, der Situation obdachloser und wohnungsloser Menschen in Bremen.

Bovenschulte wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Recht auf eine angemessene Wohnung in Bremen Verfassungsrang hat. Dies bleibe eine ständige Aufgabe für Politik und Verwaltung. In der Bremer Landesverfassung heißt es in Artikel 14: „Jeder Bewohner der Freien Hansestadt Bremen hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung. Es ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden, die Verwirklichung dieses Anspruchs zu fördern.“

Er bedauere, dass das noch unerfüllt sei, sagte der Bürgermeister. „Lassen Sie uns hier gemeinsam genau hinschauen, gut zuhören und nachhaltige Perspektiven und Unterstützungsangebote schaffen“, bat er um Unterstützung. Die Wohnungslosenhilfe des Bremer Vereins für Innere Mission forderte in diesem Zusammenhang mehr Mittel. „Ein Wegschauen kann keine Option sein“, sagte ihr stellvertretender Bereichsleiter Axel Brase-Wentzell.

So brauche es eine Strategie für mehr und bezahlbaren Wohnraum, mehr Geld für Prävention, Beratung, Streetwork und einen niedrigschwelligen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung. Brase-Wentzell unterstrich: „Wohnungslose Menschen gehören zu den verletzlichsten Gruppen in unserer Gesellschaft.“

Bovenschulte nutzte den Empfang in der Liebfrauenkirche auch, um der Kirche und der Diakonie sowie ihren Ehren- und Hauptamtlichen für ihre Arbeit in Einrichtungen, Werken und Gemeinden zu danken. Sie zeigten einen verlässlichen Einsatz für die Menschen in der Stadt. Kirchenpräsidentin Edda Bosse wünschte mit Blick auf das neue Jahr „Mut zum Gespräch, Mut zum Zuhören, Mut zur Veränderung und den Mut, den Blick dorthin zu richten, wo wir gebraucht werden“.