Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat dazu aufgerufen, der Nächstenliebe wieder mehr Raum zu geben und christliche Werte „zum Kompass täglichen Handelns zu machen“. Rhein predigte am Sonntag in der katholischen Pfarrkirche St. Marien in Bad Homburg und sagte laut Mitteilung der hessischen Staatskanzlei, dass Nächstenliebe „vor allem eine Haltung“ sei: „Eine Haltung, die sich durch Mitgefühl und Fürsorge, durch Vergebung und Respekt ausdrückt.“ Diese Haltung bedeute, Verantwortung vor Gott und dem eigenen Gewissen, für sich selbst und für andere zu übernehmen.
Rhein erklärte, dass in der Gesellschaft heute oft das Gegenteil zu erleben sei. Die Sprache würde rauer, Positionen radikaler. „Wir erleben neuen Nationalismus, Hass und Hetze, die Verächtlichmachung der Demokratie und ihrer Institutionen“, sagte Rhein. Politische Kräfte hätten aus „kruden Verschwörungstheorien, Aufwiegelung und Untergrabung der liberalen Demokratie ein parteipolitisches Geschäftsmodell gemacht“. Wer christliche Werte teile, müsse „aufstehen und Haltung zeigen“.