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Böckstiegel-Museum erhält 54 Werke als Schenkung

Das Museum Peter August Böckstiegel im westfälischen Werther hat seine Sammlung durch eine Schenkung des Sammler-Ehepaares Hermann-Josef und Renate Bunte um 54 Werke erweitert. Dabei handele es sich um ein Konvolut von Arbeiten auf Papier, Aquarellen, Zeichnungen und Grafiken von drei Künstlern, teilte das Museum am Mittwoch mit. 22 Werke stammen demnach von dem Dresdner Impressionisten Robert Sterl (1867-1932), 24 von dem Maler Karl Ellermann (1887-1910) sowie acht Bilder von Theodor Steinkühler (1894-1921), die beide aus Bielefeld stammten.

Das Böckstiegel-Museum hatte aus der Sammlung Bunte in den vergangenen Jahren bereits Werke von Ernst Barlach (1870-1938) und Conrad Felixmüller (1897-1977) erhalten. Das drei Künstler umfassende jetzige Schenkungskonvolut an den P.A. Böckstiegel-Freundeskreis ergänze die im Museum versammelten Bestände und habe eine besondere Provenienz, hieß es.

Die Werke von Karl Ellermann und Robert Sterl stammen den Angaben zufolge aus dem Nachlass des ersten Leiters des Bielefelder Kunsthauses, Heinrich Becker. Er war ein langjähriger Freund von Peter August Böckstiegel (1899-1951), Namensgeber des Museums. Die Werke von Theodor Steinkühler wurden dagegen vom Sammlerpaar Bunte direkt von der Familie Steinkühler erworben.

Von den drei Künstlern ist der Dresdner Sterl der weitaus bekanntere, dem das Museum Peter August Böckstiegel im Jahr 2019 eine umfangreiche Retrospektive widmete. Durch die Schenkung besitzt der P.A. Böckstiegel-Freundeskreis nun rund 80 Werke des impressionistischen Künstlers, wie das Museum erklärte. Darunter befänden sich meisterhafte Tusch- und Bleistiftzeichnungen sowie Grafiken, die Sterls Reisen nach Russland und seine Begeisterung für die Musik dokumentierten.

Von Ellermann sind nur wenige, vor allem grafische Werke bekannt, da er bereits im Alter von nur 23 Jahren starb, wie es weiter hieß. Der Bauhauskünstler Theodor Steinkühler teilt ein ähnliches Schicksal, er wurde nur 27 Jahre alt. Er hatte er an der Bielefelder Kunsthandwerkerschule gelernt und war Mitglied der damaligen Künstlergruppe „Rote Erde“, bevor er ab 1919 in Weimar studieren konnte. 2014 wurde sein Werk erstmals in Werther, drei Jahre später in Steinfurt gezeigt.

Die Sammlung Bunte gilt als größte Privatsammlung zum Werk des deutschen Malers und Grafikers Hermann Stenners (1891-1914) aus Bielefeld. Dabei spannt sie den Bogen vom westfälischen Expressionismus mit Peter August Böckstiegel bis zur Stuttgarter Avantgarde um Adolf Hölzel (1853-1934), Wegbereiter der Abstraktion. Die Sammlung wird Anfang Dezember zum großen Teil versteigert.