Der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) ist neuer Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Städtetags. Er wurde am Mittwoch auf der Mitgliederversammlung in Neuss gewählt, wie der Städtetag NRW erklärte. Er übernimmt das Amt vom Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), der zum ersten Vorsitzenden gewählt worden sei. Zweite Stellvertreterin sei die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (Grüne). Die Amtszeit beträgt zwei Jahre und ist ehrenamtlich.
Eiskirch forderte auf der Mitgliederversammlung etwa mehr Geld für eine klimaneutrale Verkehrswende und den öffentlichen Nahverkehr. Sonst werde es nicht möglich sein, das bestehende Netz aufrechtzuerhalten oder mehr Fahrgäste zu gewinnen. „Das Land muss außerdem seine Investitionsförderung für Fahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben deutlich ausbauen“, forderte der neue Vorsitzende. Auch für die Schulen werde mehr Geld gebraucht, vor allem mit Blick auf den Ausbau des Ganztags.
Reiner Breuer (SPD), Bürgermeister der Stadt Neuss und Vorstandsmitglied des Städtetages NRW, forderte Bürgerinnen und Bürger auf, bei der Europawahl am 9. Juni für ein starkes und demokratisches Europa zu stimmen. „Überlassen wir das Feld nicht den Populisten und Extremisten“, sagte er. In den Städten werde die europäische Idee gelebt, etwa mit vielen Hundert Städtepartnerschaften. „Wer Europa bewahren will, muss jetzt Haltung zeigen.“
Im Städtetag NRW sind den Angaben zufolge 39 Mitgliedsstädte zusammengeschlossen, die gemeinsam rund neun Millionen Einwohner haben. Der Landesverband gehört dem Deutschen Städtetag an und vertritt die Interessen der NRW-Städte gegenüber Bund, Land und weiteren Organisationen.