Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die Bundesländer mit dem höchsten Anteil an Bluthochdruck-Patienten zwischen 18 und 64 Jahren. In Sachsen-Anhalt litten nachweislich 216 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in der genannten Altersgruppe an dieser Krankheit, in Thüringen seien es 204, teilte die Krankenkasse Barmer am Mittwoch in Erfurt mit. Der Bundesschnitt liege bei 140 Fällen je 1.000 Einwohner. Grundlage sind die Abrechnungsdaten der Barmer des Jahres 2021.
Am stärksten betroffen sei der Thüringer Kreis Sömmerda mit 249 Erkrankten je 1.000 Einwohner. Das sei die bundesweit höchste Rate unter allen kreisfreien Städten und Kreisen. Insgesamt gebe es deutliche Unterschiede beim Auftreten der auch als Hypertonie bezeichneten Krankheit nach Bildungsstand. So litten im Bundesschnitt 191 von 1.000 Personen mit Haupt- und Volksschulabschluss an Bluthochdruck und 88 von 1.000 Personen mit Fachabitur oder Abitur.
Die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen, Birgit Dziuk, betonte, dass Bluthochdruck auch schon bei jüngeren Menschen vorkomme und in jedem Fall ernst zu nehmen sei. Unbehandelt könne die Krankheit zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Im schlimmsten Fall führe Bluthochdruck zum Tode.
Da Hypertonie zunächst häufig symptomlos bleibe, solle jeder Mensch seinen Blutdruck ein- bis zweimal jährlich sicherheitshalber kontrollieren lassen. Wer typische Bluthochdruck-Symptome verspüre, solle das ärztlich abklären lassen. Dazu gehörten etwa Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit und Schlaflosigkeit.