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Bistum Münster sucht Missbrauchsbetroffene

Das Bistum Münster hat am Sonntag einen Missbrauchsfall durch einen früheren, inzwischen gestorbenen Priester öffentlich gemacht. In der Pfarrei St. Lambertus in Haltern Lippramsdorf soll es in den 1970er und 80er Jahren zu sexuellem Missbrauch durch den damals in der Pfarrei tätigen leitenden Pfarrer gekommen sein, wie das Bistum mitteilte. Hierüber habe die Kirchengemeinde die Gläubigen informiert. Ein Betroffener hatte nach Bistumsangaben den Vorwurf gegenüber dem heutigen Pfarrer von Haltern und gegenüber der Interventionsstelle des Bistums geäußert und darum gebeten, dies öffentlich zu machen.

Gegen den vor Jahren gestorbenen Priester gibt es noch einen weiteren Vorwurf aus einem anderen Einsatzort, wie das Bistum erklärte. Auf Wunsch der dort betroffenen Person würden Ort und Zeit nicht genannt. In diesem Fall habe die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen der dort betroffenen Person bereits 2020 eine Zahlung zugesprochen.

Das Bistum Münster hat nach eigenen Angaben alle Pfarreien, in denen der beschuldigte Priester im Einsatz war, vor der nun erfolgten Veröffentlichung informiert. Weitere Angaben zum Sachverhalt wurden zur Wahrung der Anonymität der betroffenen Person aus Lippramsdorf nicht gemacht.

Die Pfarrei St. Sixtus in Haltern macht Menschen, die über das Thema sprechen möchten, Gesprächsangebote. Am 3. Juni von 18 Uhr bis 20 Uhr sowie am 6. Juni, von 19.30 bis 21 Uhr stehen im Pfarrheim von St. Lambertus in Lippramsdorf, Pastoratsweg 20, Mitglieder des Seelsorgeteams als Gesprächspartner zur Verfügung. Betroffene können sich bei einer der Ansprechpersonen des Bistums oder auch bei externen Beratungsstellen melden: www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch.