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Bistum bittet um Hinweise zu Missbrauchsfällen

Das Bistum Erfurt bittet mögliche Hinweisgeber um Mithilfe bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen im katholischen Jugendhaus Marcel Callo während der 1970-er Jahre. Im Zentrum der Untersuchungen stehe ein mittlerweile verstorbener Referent für Jugendarbeit der katholischen Einrichtung im Heilbad Heiligenstadt, teilte eine Bistumssprecherin am Montag in Erfurt mit.

Erste Hinweise auf den mutmaßlichen Täter wurden bereits 2018 öffentlich. Von den Übergriffen seien vermutlich zahlreiche Jugendliche betroffen. Einige von ihnen haben sich den Angaben zufolge bereits an die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im kirchlichen Kontext gewandt.

Das Bistum Erfurt bittet daher alle Personen, die dazu beitragen könnten, das Geschehene umfassend aufzuklären, sich bei den Ansprechpersonen des Bistums zu melden. Die Kommission war im Oktober 2022 mit dem Auftrag eingesetzt worden, sexuellen Missbrauch Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener durch Priester und kirchliche Mitarbeiter im Raum der katholischen Kirche unabhängig aufzuarbeiten.

Sie soll Fragen nachgehen, wie viele Fälle sexuellen Missbrauchs es im Bistum Erfurt gegeben hat und wie die Verantwortlichen mit den Betroffenen und den Beschuldigten umgingen. Auch soll untersucht werden, ob es Strukturen gibt, die sexuellen Missbrauch ermöglichen, erleichtern oder dessen Aufdeckung erschweren.