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Bislang unbekannte Ursaurierart nachgewiesen

Ein internationales Forscherteam hat zwischen Kaiserslautern und Trier im westlichen Rheinland-Pfalz eine bislang unbekannte Ursaurierart nachgewiesen. Das nach seiner speziellen Kopfform Stenokranio benannte Tier habe vor knapp 300 Millionen Jahren gelebt, teilte das Museum für Naturkunde am Montag in Berlin mit. Der Schmalschädler (griechisch: stenos kranio) sei eines der größten Raubtiere seiner Zeit gewesen.

Die neue Saurierart sei bis zu 1,5 Meter lang gewesen. Die Amphibien hatten den Angaben zufolge einen großen, flachen Schädel mit vielen spitzen Zähnen und ernährten sich von Fischen und anderen Ursauriern. Im Gaumen hatte Stenokranio drei Paare von großen, nach hinten gebogenen Reißzähnen, die dazu dienten, glitschige Beute wie Fische festzuhalten.

Lange vor der Entstehung der Krokodile lebte das Amphib Stenokranio als Lauerjäger in und am Rande tropischer Gewässer. Nach Körperform und Lebensweise besetzte das Tier eine ähnliche ökologische Nische wie die späteren Krokodile.

Stenokranio sei Teil der ältesten gut belegten Ursauriergemeinschaft Europas, die vom Remigiusberg bei Kusel in der Westpfalz stammt. Zu Lebzeiten der Saurierart lag die Pfalz nahe dem Äquator und war Teil eines Gebirgstals, das von Lothringen bis Frankfurt am Main und vom Hunsrück bis fast nach Karlsruhe reiche. Das Gebirgstal war den Angaben zufolge eine tropische Fluss- und Seelandschaft. Im Bereich des heutigen Remigiusbergs mündete damals ein großer Fluss in einen etwa 70 Kilometer langen See. Die Saurierart Stenokranio lebte den Angaben zufolge am Ufer des Sees und im Delta des Flusses.