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Bischof Stäblein: Kirche sollte Besuchskampagne starten

Die Kirche sollte nach Ansicht des evangelischen Bischofs Christian Stäblein viel stärker auf persönliche Gespräche und Besuche bei den Menschen setzen. “Sie mögen es für den ältesten Ladenhüter kirchlicher Praxis halten, ich bin großer Fan davon: Besuchen, Aufsuchen, kommt, lasst uns schauen”, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Donnerstag bei der Herbsttagung des Kirchenparlaments, der Landessynode, in Berlin. “Bisher hat noch jede Untersuchung gezeigt, dass die, die ihren Pfarrer, ihre Pfarrerin schon mal persönlich getroffen haben, weniger Neigung zum Austreten haben.”

Er warb dafür, eine Kampagne zu starten unter dem Motto: “Komm, was suchst du? Ich komme vorbei, besuche, frage. Und wir können über Gott und die Welt reden.” Das sei seines Erachtens eine gute Reaktion auf die in der vergangenen Woche veröffentlichte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU). In der repräsentativen Umfrage wurden rund 5.300 Menschen in Deutschland unter anderem nach Kirchenmitgliedschaft, Glauben und Gottesbild befragt.

Die Deutschen sind demnach immer weniger religiös und setzen wenig Vertrauen in die Kirchen. Viele Kirchenmitglieder denken über einen Austritt nach, so dass sich der Mitgliederschwund noch beschleunigen könnte. Auf der anderen Seite engagieren sich laut KMU kirchennahe Gläubige besonders stark für die Gesellschaft.