Artikel teilen:

Bischof: Nawalny stand mit seinem Leben für die Freiheit ein

Der russische Bürgerrechtler Alexei Nawalny wäre am 4. Juni 48 Jahre alt geworden. In Berlin gab es deswegen einen Gedenkgottesdienst.

Mit einem Gedenkgottesdienst haben Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft an Alexei Nawalny erinnert. An der Feier am Dienstag in der Berliner Marienkirche nahmen seine Ehefrau Julia Nawalnaja sowie Freunde und Weggefährten des russischen Oppositionellen und Bürgerrechtlers teil. Aller Drangsalierungen und aller seelischen und körperlichen Folter zum Trotz habe Nawalny mit seinem Lebensweg für Freiheit, für innere Freiheit gestanden, sagte der Berliner Bischof und Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christian Stäblein, in seiner Predigt.

An dem Gottesdienst in englischer und russischer Sprache wirkten auch der orthodoxe Priester Andrei Kordochkin, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Erzpriester Radu Constantin Miron, sowie die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich, mit. Nawalny war im Frühjahr in russischer Haft gestorben und wäre am 4. Juni 48 Jahre alt geworden.

Stäblein betonte mit Blick auf Nawalnys Schicksal, dass niemandem die Menschenwürde genommen werden könne, weder in Prozessen noch im Sterben. “Sie gilt jedem Menschen, und sie bleibt auch, egal wie zerschunden und erniedrigt ein Mensch wird. Denn die Würde ist von Gott, und sie ist für jeden Menschen gleich.” Nawalny habe mit all seinem Mut für ein freies, friedliches Russland gelebt und gekämpft.