Mit der “Süddeutschen Zeitung” sprach der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke über Geld. Dabei ging es auch um die Kirchensteuer – und sein liebstes Hobby.
Nach Ansicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke kann man die Kirchensteuer in Deutschland nicht von heute auf morgen abschaffen. “Das würde umgehend zu Massenentlassungen von Mitarbeitern führen, für die wir eine soziale Verantwortung haben. Wir tun auch viel Gutes mit dem Geld”, sagte der 70-Jährige der “Süddeutschen Zeitung” (Mittwoch online). Auf dem Kissen der Kirchensteuer könne man sich aber auf Dauer nicht mehr ausruhen. Sie werde langfristig nicht das System sein, dass die Strukturen finanziell trage. “Darauf müssen wir uns vorbereiten und uns nach neuen Quellen umsehen.”
Hanke plädierte dafür, sich andere Länder anzuschauen, in denen es keine staatlich erhobene Kirchensteuer gebe. Als Beispiele nannte er Österreich, aber auch Italien, Frankreich oder die USA. Klar aber sei, ohne Beitrag der Gläubigen werde es nicht gehen. “Für unsere Kirche wird dann vieles anstrengender.”
Wenn es keine Kirchensteuer mehr gäbe und man auf freiwillige Zahlungen angewiesen sei, würde der Rechtfertigungsdruck für das, was die Kirche tue, noch mehr steigen, gab der Bischof zu bedenken. So dürften, wen etwa jemand aus der Kirche ausgetreten sei, nicht die Angehörigen bestraft werden, die denjenigen gerne katholisch beerdigen lassen möchten. Er rate den Priestern im Bistum schon jetzt, hier den Ball flach zu halten und die Einzelfälle seelsorgerisch zu beurteilen.
Auf die Frage, ob er persönlich reich sei, entgegnete der Benediktiner Hanke, sein Korrektiv sei sein Bruder Bernhard. Dieser arbeite seit mehr als 50 Jahren als Priester im Nordosten Brasiliens und bekomme im Monat 250 Euro. Er selbst habe als Bischof ein hohes vierstelliges Monatsgehalt. “Da bekomme ich ein schlechtes Gewissen.” Zwar besitze er keine Immobilien und keine Aktien, lediglich eine Rücklage für Notfälle. Er könne es sich aber leisten, einige soziale Projekte mit Spenden gut zu unterstützen.
Mit seinem Bischofsgehalt sei auch sein Hobby Motorradfahren möglich, räumte Hanke ein und verriet, eine BMW GS 1250 zu fahren. Zudem habe er noch eine 15 Jahre alte Triumph Sportler in der Garage. “Das ist ein Luxus, für den ich aber langsam zu alt bin. Auf der GS mache ich mit meiner Motorradgang einmal im Jahr eine Tour runter nach Friaul, Kroatien oder die Dolomiten. Ich frage mich aber wirklich oft: Gehe ich gut mit Geld um?”