MÜNSTER/BORKEN – Der katholische Bischof von Münster, Felix Genn, setzt sich für eine Kooperation von evangelischem und katholischem Religionsunterricht ein. Ein entsprechendes Rahmenpapier der katholischen deutschen Bischöfe solle „zu einem praxistauglichen Lehrplan“ weiterentwickelt werden, sagte Genn auf einer Tagung katholischer Religionslehrer in Borken, wie das Bistum Münster mitteilte.
„Wir müssen einen Lehrplan erstellen, der katholische und evangelische Inhalte gleichberechtigt berücksichtigt“, erklärte Tobias Voßhenrich von der Schulabteilung des Bistums Münster. Eine Entscheidung für die Zusammenlegung des Religionsunterrichtes sei „eine Reaktion auf die Realität“, sagte der Experte.
Wo getrennter Religionsunterricht aus Mangel an Schülern nicht mehr zustande komme, sollten katholische und evangelische Kirche zusammenrücken, betonten Fachleute während eines Podiumsgespräches bei der Tagung. Schulen, die vor einer solchen Situation stünden, müssten für die konfessionelle Kooperation („KoKo“) einen Antrag stellen. Ab wann der sogenannte KoKo-Unterricht konkret eingeführt werden könne, stehe allerdings noch nicht fest, hieß es weiter.
Auch die Evangelische Kirche von Westfalen ist seit Längerem an einer evangelisch-katholischen Kooperation interessiert. „Ich halte es für dringend notwendig, dass wir angesichts der zunehmenden religiösen Pluralität im Religionsunterricht zusammenarbeiten“, sagte der Leiter des Pädagogischen Instituts der EKvW, Rainer Timmer, auf UK-Nachfrage. Pilotprojekte hätten bereits stattgefunden. „Wir sind mitten im Prozess“, sagte Timmer. epd/leg
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