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Bischof Feige warnt vor Spaltung in Kirche und Gesellschaft

Einheit statt Spaltung: In Krisenzeiten braucht es kirchliches Engagement für Demokratie und Zusammenhalt, sagt Bischof Feige. Und was das Konzil von Nizäa mit heutiger Verantwortung zu tun hat.

Nicht Uniformismus oder Zentralität sind ein Ideal, sondern “eine Vielfalt, die bereichert”, sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Der Ökumene-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz feierte am Donnerstag einen Gottesdienst mit den Ökumene-Beauftragten der Bistümer und den Küsterinnen und Küstern des Bistums Trier bei den Heilig-Rock-Tagen im Trierer Dom.

Laut Mitteilung des Bistums Trier erklärte Feige, der Heilige Rock erinnere daran, “dass wir zur Einheit berufen sind, zur Einheit mit den Menschen, mit der Schöpfung, mit allen Christinnen und Christen”. Doch die Wirklichkeit sei eine andere. Auch innerhalb der Kirchen und Konfessionen gebe es Spaltungen. “Gesellschaftlich und politisch bräuchte es jetzt die Stimme der Kirche, um zu vermitteln, zu versöhnen und zu einen”, mahnte Bischof Feige – vor allem da, wo demokratische Strukturen und das soziale Miteinander bedroht seien. Dies gelinge dann, wenn “Verschiedenheit und Einheit auf demselben Grund” stünden.

Feige erklärte zudem, das Konzil von Nizäa im Jahr 325 habe “Leitplanken” für das Verständnis der Person Jesu gesetzt. Diese seien noch heute bedeutsam für die Ökumene, denn das Bekenntnis von Nizäa sei der gemeinsame Bezugspunkt. Zudem habe das Konzil gezeigt, dass Streitfragen synodal gelöst werden könnten, sagte der Bischof von Magdeburg. Vor genau 1.700 Jahren einigten sich die Christen im Konzil von Nizäa (heute Iznik in der Türkei) auf ein seitdem grundlegendes Bekenntnis ihres Glaubens.