Bischof Thomas Adomeit hat entsetzt auf den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtmarkt reagiert. „Der Anschlag lässt uns einfach nur fassungslos zurück“, sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg am Sonnabend. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, die ihr Leben gelassen haben und bei denen, die um sie trauern. Unsere Gedanken sind bei den vielen Verletzten sowie ihren Angehörigen. Wir schließen sie in unsere Gebete ein, wir bringen unser Nicht-Begreifen vor Gott.“
Die Menschen hätten sich auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg auf das bevorstehende Fest einstimmen wollen, sagte Adomeit, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. Trotz der Ereignisse in Magdeburg sei es wichtig, an der Hoffnung von Weihnachten festzuhalten. „Angesichts von menschenverachtenden Anschlägen, Krieg, Not und Leid in vielen Ecken unserer Welt scheint es fast unangemessen. Doch ich sage: Ja, wir dürfen – und wir müssen.“
Weihnachten sei keine Vertröstung oder ein Wegsehen, sagte der Bischof. „Es ist ein mutiges Bekenntnis, dass Gott dennoch in diese Welt kommt und uns nahe ist.“ Weihnachten zeige, dass viel Gutes in der Welt ist. „Lassen wir uns das nicht kaputt machen.“
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt, mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gefahren. Dabei wurden fünf Personen getötet und mehr als 200 Menschen zum Teil schwer verletzt.