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Bischöfin: “VW ist Teil einer viel größeren Krise”

Zukunftssorgen wegen des VW-Sparkurses: Eine Bischöfin bekundet hessischen Beschäftigten des Autokonzerns ihre Solidarität. Mit dem Betriebsrat blickt sie auf die aktuelle Krise.

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, hat den VW-Beschäftigen in Hessen ihre Solidarität bekundet. Tausende Mitarbeitende bangen wegen der angekündigten Sparmaßnahmen um ihre berufliche Zukunft. “Wir machen keine Industriepolitik, aber wir begleiten viele Menschen in der Region, die an der Unsicherheit über ihre Zukunft leiden”, teilte die Bischöfin am Donnerstag nach einem Treffen mit dem Betriebsrat des Volkswagen-Werks Kassel mit.

Mittelbar sorge der Konzern für 70.000 Arbeitsplätze in der Region Nordhessen und rund 15.000 Menschen beschäftige er direkt, so die Bischöfin. “VW ist Teil einer viel größeren Krise”, betonte Hofmann und verwies auf die allgemeine wirtschaftliche Situation sowie auf das politische und gesellschaftliche Klima in der Bundesrepublik. Das Wolfsburger Management des Autobauers kündigte vor wenigen Wochen ein umfassendes Sparprogramm an, das auch Werksschließungen in Deutschland nicht ausschließt.

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Werks Kassel, Christian Wetekam, kritisierte die Unternehmensleitung. Die Konzernspitze habe viele der Beschäftigten am zweitgrößten deutschen VW-Standort betroffen gemacht und enttäuscht. Er sprach von einer hilfreichen Solidaritätsbekundung der Landeskirche. Auch für die VW-Belegschaft gelte, “Solidarität ist unsere Kraft”. Der Betriebsrat kämpft für einen Austausch mit dem Vorstand über einen Masterplan, um die VW-Standorte zu sichern.