Mit einem deutsch-französischen Friedensgebet haben die badische Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) und die UEPAL-Präsidentin Isabelle Gerber (Straßburg) dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren gedacht. Das Kriegsende am 8. Mai 1945 sei der „Tag der Befreiung hin zur Menschlichkeit“ gewesen, sagte Springhart am Donnerstagabend in Straßburg laut Manuskript.
An diesem Tag habe die Sehnsucht nach Frieden eine neue Chance bekommen. Die Bilder aus der Ukraine, aus Gaza und Beirut zeigten jedoch, dass die Vision des biblischen Propheten Jesaja, wonach Schwerter zu Pflugscharen werden, eine Aufgabe für alle bleibe.
Die evangelische Bischöfin appellierte daran, den Weg des Friedens weiterzugehen, bis Menschen verlernten Krieg zu führen, und gerechter Friede das Lebensrecht und Wohnrecht für alle bedeute. „Schmieden wir endlich die Waffen um. Schmieden wir das Kriegsgeschrei um zu Friedenstänzen. Schmieden wir Terror und Besatzung um zu weitem Raum für alle“, sagte Springhart.
Das Friedensgebet war als ein Zeichen für Frieden und Versöhnung gedacht und fand gemeinsam mit der Vereinigung der protestantischen Kirchen im Elsass und in Lothringen (UEPAL) in der deutsch-französischen Begegnungskapelle „Chapelle de la Rencontre“ in Straßburg statt.
Zusammen mit Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, hatten Springhart und Gerber zudem eine deutsch-französische Videobotschaft zum 80. Jahrestag des Kriegsendes aufgenommen. Sie ist auf dem YouTube-Kanal der badischen Landeskirche zu sehen. (1056/08.05.2025)