Die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart hat an die Bedeutung des 1.700 Jahre alten Glaubensbekenntnisses von Nizäa erinnert. Es verbinde Christen weltweit miteinander, sagte die Bischöfin in einer Predigt am Freitag in Karlsruhe. Damals wie heute würden „Orthodoxe, Katholiken und Evangelische“ diese Worte sprechen, „um festzuhalten, was uns trägt: der Glaube an Jesus Christus.“ Sie feierte den Festgottesdienst zusammen mit dem katholischen Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) und orthodoxen Geistlichen.
Im Jahr 325 habe das Konzil von Nizäa-Konstantinopel die frühe, aber zutiefst zerrissene Kirche in schwierigen Zeiten zusammengeführt, sagte Springhart. 300 Bischöfe hätten damals das „Herzstück des christlichen Glaubens formuliert“, nämlich dass Jesus Christus der menschgewordene Gott sei.
Die evangelische Theologin bezeichnete die ökumenische Gemeinschaft von Christen als ein „Zeichen der Hoffnung in dieser zerrissenen Welt“. Inmitten von Krisen und Konflikten sei das gemeinsame Bezeugen des christlichen Glaubens ein Zeichen „für unsere Welt, für die Einheit der Christen und für die unerschütterliche Hoffnung auf eine neue Schöpfung“.
Das vor 1.700 Jahren formulierte und bis heute verwendete Glaubensbekenntnis von Nizäa ist das einzige, das weltweit alle christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften und damit alle Christinnen und Christen unabhängig von ihrer Konfession miteinander verbindet. Das Konzilsjubiläum ist in diesem Jahr auch Thema der Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen.