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Bischöfe: Polizeiseelsorge angesichts wachsender Gewalt wichtig

Zum Abschluss ihrer Herbsttagung in Fulda beschließen die Bischöfe Grundlagentexte zur Zukunft der Theologie an den Universitäten und zur Polizeiseelsorge.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben zwei Grundsatzpapiere verabschiedet. Die Texte befassen sich mit der Zukunft der katholischen Theologie an den Hochschulen sowie mit der Polizeiseelsorge, wie der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Limburger Bischof Georg Bätzing am Donnerstag in Fulda mitteilte. Die Grundlagentexte sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

Das Theologiepapier wurde von der bischöflichen Wissenschaftskommission unter Leitung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki erarbeitet. Derzeit stehen die Theologischen Fakultäten an vielen Universitäten unter Druck. Die Zahl der Studierenden sinkt, auch gibt es weniger junge Wissenschaftler, die sich für eine Theologielaufbahn entscheiden. “Wir sehen den großen finanziellen Druck der Kultusministerien und der Hochschulen”, sagte Bätzing. “Aber wir sind davon überzeugt, dass die Theologischen Fakultäten auch künftig einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für Bildung und Wissenschaft leisten können.”

Zugleich formuliert das Papier Grundlagen, wie die Theologie Austausch und Dialog mit anderen Wissenschaften suchen soll, um sich in aktuelle gesellschaftliche Debatten einzubringen.

Die Seelsorge für Polizisten und Polizistinnen bezeichnete Bätzing als besonders wichtige Aufgabe. “Wir erleben in unserer Gesellschaft immer mehr Gewalt, in Worten wie in Taten. Und Polizisten sind derzeit sehr häufig mit sehr schwierigen Situationen konfrontiert. Hier können die Polizeiseelsorger wichtige erste Ansprechpartner sein”, sagte Bätzing. Wichtig seien unabhängige, professionelle und verlässliche Gesprächspartner.

Bundesweit gibt es auf evangelischer und katholischer Seite je rund 100 Polizeiseelsorger und -seelsorgerinnen. Sie verstehen sich als unabhängige und vertrauliche Ansprechpartner und unterliegen der Schweigepflicht.

Die katholischen Bischöfe hatten von Montag bis Donnerstag in Fulda getagt. Sie berieten beispielsweise auch über die weitere Missbrauchsaufarbeitung und über Klimaschutz. Am Mittwoch berichtete der Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa über das Kriegsleid in Israel, den Palästinensergebieten und in Libanon. Die Herbstvollversammlung war auch der letzte Austausch vor der in der kommenden Woche beginnenden Weltsynode im Vatikan.

Die nächste Vollversammlung der Bischöfe ist im Frühjahr im Kloster Steinfeld in der Eifel geplant.