Alle wollen dahin, wo es schön ist. So hat die Spandauerin Birgit-A. Ohström ihre Erfahrungen als Gästeführerin in einem Zeitungsinterview beschrieben. Klar, wenn Besucherinnen oder Besucher einen viel gelobten Ort ins Visier nehmen wollen, erkunden sie dessen Geschichte sowie die landschaftlichen und architektonischen Schönheiten.
Die Historikerin Ohström führt seit mehr als 15 Jahren mit großer Freude Gäste mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß durch Berlin und angrenzende Regionen, beispielsweise auch durch Potsdam. Natürlich ist Spandau mit seiner langen und spannenden Historie für sie ein bevorzugter Berliner Stadtbezirk, denn seit Kindesbeinen ist sie dort zu Hause. Man kann sie regelmäßig inmitten von Gästegruppen finden.
Stadtrundgänge durch Spandau
Die Besucherinnen und Besucher hören ihr gern zu, wenn sie über Spandau erzählt, über die Altstadt, den Marktplatz, die lauschigen Hinterhöfe, die geschichtsträchtige Zitadelle, die heute kulturell vielfältig genutzt wird, oder über die wuchtige gotische St. Nikolaikirche aus dem 14. Jahrhundert, die mit ihrer barocken Turmhaube die Spandauer Altstadt überragt und weit sichtbar ist.
Doch nicht nur als Gästeführerin ist sie mit dem Gotteshaus verbunden, sondern auch als Gemeindemitglied. Falls nicht Stadtgäste sie zu Rundgängen bitten, macht sich Ohström sonntags auf den Weg ins Nachbarschaftszentrum im Paul-Schneider-Haus. Regelmäßig finden dort um elf Uhr Gesprächsgottesdienste statt. Die Spandauerin gehört zu ihren Initiatorinnen und Initiatoren.
Gottesdienst auf Augenhöhe
„Wir sitzen dort nicht brav in der Reihe, sondern an einem runden Tisch. Wir feiern auf Augenhöhe Gottesdienst mit reduzierter Liturgie. Es gibt Predigtimpulse eines Theologen und anschließend oftmals intensive Gespräche, an denen sich fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligen. Eigene Sichtweisen über den Bibeltext werden ausgetauscht und fast immer sind die Gespräche lebendig und konstruktiv“, erzählt Birgit-A. Ohström.
„Das Schöne ist auch, dass wir untereinander ein herzliches Verhältnis haben. Höhepunkt unserer Gottesdienste sind die Abendmahlsfeiern, die natürlich am runden Tisch stattfinden.“ Diese Form der Gottesdienste ist eine Weiterführung der Spandauer Ladenkirche, die innerhalb der Leitung der St. Nikolai-Kirchen – gemeinde jedoch kein nachhaltiges Echo fand. In der Luther-Gemeinde hingegen sind diese Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer und ihr Konzept seit einigen Jahren herzlich willkommen.
Frauengestalten der Bibel
Am 14. Sonntag nach Trinitatis wird traditionell der Mirjam-Sonntag auch in der Spandauer Lutherkirche gefeiert. Pfarrer Karsten Dierks und ein Frauenteam mit Birgit-A. Ohström, Meike Jeschke und Sylvia Hannappe bereiteten ihn auch dieses Jahr vor. Ohström ist schon seit gut 20 Jahren dabei. In den Gottesdiensten werden Frauengestalten der Bibel und die Lebenswirklichkeit von Frauen in allen Zeiten und Kulturen in den Blick genommen.
„Kreativ und die Fantasie beflügelnd, lässt sich diese Thematik zugespitzt mit dem Namen einer biblischen Frauengestalt, der Prophetin Mirjam, verbinden. Mirjam spielt in der jüdischen und christlichen Frauenbewegung eine prominente Rolle. In diesem Jahr stand die erste Zeugin des Auferstandenen, Maria von Magdala, im Fokus“, erzählt Ohström.
Weltgebetstag ist ihr ein wichtiges Anliegen
Auch der Weltgebetstag, der alljährlich im März weltweit begangen wird, ist aus dem Spandauer kirchlichen Leben nicht wegzudenken. Für diese so wichtige weltweite Aktion engagiert sie sich, doch auch für den Einfluss der Frauen in der Gemeinde in Spandau sowie in der Landeskirche.