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Bildungsexpertin warnt vor Polarisierungen

Die brandenburgische Bildungsexpertin Martina Weyrauch warnt im anstehenden Landtagswahlkampf vor Polarisierung und einfachen Zuschreibungen. Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ (Mittwoch) nannte es die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung wichtig, „die aufgeregte Grundstimmung zu deeskalieren und über Inhalte zu sprechen“. In Brandenburg wird am 22. September ein neuer Landtag gewählt.

Es gebe nicht „’den’ alten weißen Mann, der AfD oder antidemokratische Parteien wählt, und ‘die’ junge Kosmopolitin, die Grün wählt“, sagte Weyrauch, die die Landeszentrale seit mehr als 23 Jahren leitet. Jeder und jede rege sich über unterschiedliche Themen auf. Sie rät dazu, sich in die Situation des jeweils Anderen hineinzuversetzen und zu schauen, „was wirklich extremistisch und was einfach nur Unmut ist“. Aktuell wandelten sich Positionen, ihre Vertreter und auch die Themen, die Emotionen auslösen, ständig.

Falsch ist nach ihrer Auffassung auch eine Fokussierung auf die AfD: „Es geht nicht um die Partei, sondern um antidemokratische Positionen.“ Die Demokratie könne nur mit den Argumenten der Demokraten verteidigt werden. „Deswegen müssen wir in die Auseinandersetzung gehen und als Demokraten artikulieren, was für uns demokratisch ist“, fügte Weyrauch hinzu. So plane die Landeszentrale für politische Bildung etwa auf ihrer Webseite einen intensiven Vergleich der Parteiprogramme in einfach verständlicher Sprache.