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Betroffenenbeirat Ost zieht gemischte Bilanz zur Aufarbeitung

Vor fast drei Jahren hat sich der Betroffenenbeirat Ost gegründet. Er soll die Aufarbeitung von Missbrauch in mehreren katholischen Bistümern begleiten. Nun hat er seinen ersten Tätigkeitsbericht veröffentlicht.

Der Betroffenenbeirat Ost zieht knapp drei Jahre nach seiner Konstituierung eine gemischte Bilanz der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in den katholischen Bistümern Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz sowie der Katholischen Militärseelsorge. Mit der Erstellung eines Entwurfs für eine Studie zur sozialwissenschaftlichen Analyse von Missbrauchsfällen im kirchlichen Kontext seien “wichtige Fortschritte” erzielt worden, heißt es im ersten Tätigkeitsbericht des Beirats, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Das Konzept der Studie war im Juni 2024 von der Interdiözesanen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den obigen Bistümern und der Militärseelsorge (IKA) verabschiedet worden. Der Betroffenenbeirat bedauert in seinem Bericht, dass es bislang keinerlei Informationen zum Fortgang des Verfahrens gebe. Die Studie selbst ist auf drei Jahre angelegt. Mit ihr sollen unter anderem Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.

Trotz Fortschritten habe es innerhalb der IKA immer wieder schmerzhafte Meinungsverschiedenheiten, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Betroffenen und die Frage, was genau unter “Aufarbeitung” zu verstehen sei, gegeben. Diese Differenzen, so der Betroffenenbeirat, beträfen grundlegende Fragen dazu, wie eine erfolgreiche Aufarbeitung gestaltet werden könne.

Der Betroffenenbeirat Ost hat die Aufgabe, die Arbeit der IKA kritisch-konstruktiv zu begleiten. Er wurde im Mai 2022 gegründet. Der Beirat hat zudem Mitglieder in die IKA zur Mitarbeit entsandt.