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Bethel: Ausstellung über Behinderte in NS-Zeit

BIELEFELD – Im Hauptarchiv Bethel in Bielefeld macht ab 15. Mai eine Wanderausstellung Station, die an die Verfolgung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in der NS-Zeit erinnert. Unter dem Titel „erfasst, verfolgt, vernichtet“ werden bis 13. Juli die Euthanasie-Verbrechen im Nationalsozialismus anhand von historischen Bildern und zahlreichen bislang unveröffentlichten Dokumenten aufgezeigt, wie die v. Bodelschwingh­schen Stiftungen ankündigten. In Deutschland wurden den Angaben nach zwischen 1933 und 1945 etwa 400 000 Menschen zwangssterilisiert und etwa 200 000 ermordet.
Eine der 40 Ausstellungstafeln beschäftigt sich den Angaben nach mit Bethel. Dabei gehe es um die Haltung des damaligen Leiters Friedrich von Bodelschwingh der Jüngere (1877-1946) gegenüber Kranken- und Behindertenmorden sowie das Handeln Bethels angesichts der drohenden Euthanasie, erklärte die Leiterin des Hauptarchivs Bethel, Ker­stin Stockhecke. Zudem würden in Kurzbiographien psychisch kranke Frauen und Männer vorgestellt, die damals in Bethel-Einrichtungen in Bielefeld und Lobetal bei Berlin für kurze Zeit oder über Jahrzehnte lebten. Grundlage der Biographien sind alte Patientenakten, wie es hieß.
Ergänzt wird die Ausstellung um Werke von Bethel-Künstlern aus dem „Haus Lydda“. Die eigens entstandenen Bilder und Skulpturen zeigen schreiende Fratzen und düstere Figuren, wie es hieß. Die Ausstellung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde entwickelt. epd