Den Bestsellerautor und politischen Journalisten Hasnain Kazim stört es nicht, wenn er aufgrund seiner guten deutschen Aussprache gefragt wird, woher er kommt. „Nein, mich nervt das in den allermeisten Fällen überhaupt nicht“, sagte der 49-Jährige dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Bremen. Er sehe darin Neugier und ein ehrliches Interesse an seinem Lebensweg, räumte aber ein: „Ich weiß, dass sich viele Menschen von der Frage angegriffen fühlen, weil sie aufgrund ihres Aussehens als fremd gesehen werden und das permanent zu hören bekommen, obwohl sie gar nicht fremd, sondern in Deutschland aufgewachsen sind.“
In einigen wenigen Situationen störe es ihn auch, und zwar dann, wenn Menschen fragten und so tun würden, als hätten sie ein Recht darauf zu erfahren, wo er herkomme und dann nicht lockerließen, räumte Kazim ein. „Und manchmal haben die auch gar keine Lust, meine Lebensgeschichte zu erfahren. Wenn die Frage dann so einen ausgrenzenden Ton hat, nach dem Motto: Bilde dir ja nicht ein, dass du glauben könntest, du wärst von hier und einer von uns – dann sage ich es schon gar nicht.“