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Zahl der Hungernden auf 295 Millionen gestiegen

Immer mehr Menschen müssen weltweit laut Experten-Bericht hungern. Besonders betroffen sind Bevölkerungen in Kriegsgebieten. Und die Klimakrise macht alles noch schlimmer.

Weltweit sind mehr Menschen von Hunger betroffen
Weltweit sind mehr Menschen von Hunger betroffenWFP / George Fominyen

Weltweit hungern laut einem Experten-Bericht der EU, der UN und verschiedener Organisationen zunehmend mehr Menschen. Im vergangenen Jahr seien 295 Millionen Menschen in 53 Ländern von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, heißt es im „Global Report on Food Crises 2025“. Das seien 13,7 Millionen hungernde Menschen mehr als im Vorjahr. Diese Zahl markiere einen neuen Höchststand und setze den alarmierenden Trend der zurückliegenden sechs Jahre fort, warnte die Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“.

Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer der Aktion gegen den Hunger in Deutschland, sagte: „Besonders besorgniserregend ist, dass sich die Zahl der Menschen, die sich in akuter Notlage oder sogar in Hungersnot befinden, innerhalb eines Jahres verdoppelt hat.“

Hungersnot: Unvorstellbares Ausmaß in Gaza und im Sudan

Betroffen seien insbesondere Menschen in Kriegs- und Konfliktregionen, heißt es in dem Bericht. In Gaza und im Sudan habe die Not von Kindern und Erwachsenen ein schier unvorstellbares Ausmaß angenommen. Auch in Myanmar und in Haiti verhindere anhaltende Gewalt, dass Menschen Zugang zu Nahrung erhielten.

Die Klimakrise verschärfe ebenso die Hungerkrise. Dürren, Überschwemmungen und Extremwetter bedrohten die Existenzen von Millionen Menschen in Äthiopien, Pakistan oder Afghanistan.

Kürzungen der USA gefährden Ernährungsprogramme

Zudem gefährdeten die „dramatischen Kürzungen humanitärer Hilfe“ durch die USA und anderer Geberländer das Fortführen lebenswichtiger Programme. Mindestens 14 Millionen Kinder könnten den Zugang zu Ernährungshilfe verlieren. Die Finanzierung für Ernährungshilfe drohe weltweit um bis zu 45 Prozent zurückzugehen.

Der Bericht wurde im Auftrag des Global Network Against Food Crises erstellt, in dem verschiedene Hilfsorganisationen der UN, die Weltbank und nationale Institutionen zusammengeschlossen sind.