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Bericht: Stark gestiegener Antisemitismus in sieben Staaten

Seit dem 7. Oktober 2023 haben die Staaten mit den sieben größten jüdischen Gemeinschaften außerhalb Israels ein großes Antisemitismusproblem, wie ein neuer Bericht festhält. Darunter ist auch Deutschland.

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist in den Staaten mit den sieben größten jüdischen Gemeinschaften außerhalb Israels Antisemitismus stark gestiegen. Diese Entwicklung sei beunruhigend, betonte die internationale Initiative “J7”. Sie stellte ihren Jahresbericht am Mittwoch in Berlin vor. Demnach gibt es einen dramatischen Anstieg sowohl bei den absoluten Zahlen antisemitisch motivierter Vorfälle als auch bei den Vorfällen pro Kopf. Als Grund wird vor allem der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit seinen Folgen genannt.

In allen sieben Staaten zusammengenommen wurden laut Bericht im Jahr 2023 insgesamt 21.427 antisemitisch motivierte Vorfälle registriert. Im Jahr davor seien es 8.065 gewesen. Die antisemitischen Vorfälle pro Kopf hätten ebenfalls ein “alarmierendes Niveau” erreicht: In Deutschland etwa seien es 2023 mehr als 38 auf 1.000 jüdische Einwohner gewesen, gefolgt von Großbritannien mit 13.

“J7” hatte sich im Sommer 2023 gegründet und versteht sich als “Task Force” für den Kampf gegen Antisemitismus. Derzeit hat Deutschland den Vorsitz inne. Mitgliedsorganisationen sind der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Anti-Defamation-League (USA), das Board of Deputies of British Jews (Großbritannien), der Conseil Representatif des Institutions Juives de France (Frankreich), das Centre for Israel and Jewish Affairs (Kanada), die Delegacion de Asociaciones Israelitas Argentinas (Argentinien) sowie der Executive Council of Australian Jewry (Australien).