Die Bildung einer Koalition zwischen Union und SPD scheint ausgemachte Sache. Doch eine Gruppe in den Reihen der Sozialdemokraten zieht eine “rote Linie” in den Verhandlungen.
Die Arbeitsgemeinschaft der SPD-Frauen knüpft ihre Zustimmung zum Koalitionsvertrag mit der Union offenbar an eine Änderung des Strafrechtsparagrafen 218, der den Schwangerschaftsabbruch regelt. “Eine Nicht-Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen wäre ein Stillstand, den wir so nicht mehr akzeptieren”, wird die Bundesvorsitzende der SPD-Frauen, Ulrike Häfner, vom “Spiegel” zitiert. Die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper müsse für die SPD eine “rote Linie” sein. Eine Reform sei “essenziell für einen künftigen Koalitionsvertrag von Union und SPD”.
Vergangene Woche hatte der Rechtsausschuss des alten Bundestags in nicht-öffentlicher Sitzung einen erneuten Vorstoß der Liberalisierungs-Befürworter mit den Stimmen von Union, FDP und AfD von der Tagesordnung genommen. Mit der Konstituierung des neuen Bundestags am 25. März werden alle noch offenen Gesetzentwürfe hinfällig.