Artikel teilen:

Bericht: Europas Waffenimporte seit 2019 fast verdoppelt

Die Ukraine ist nach Angaben des Friedensforschungsinstituts Sipri größer Waffenimporteur Europas. Der Kontinent hat demnach ohnehin deutlich mehr Waffen erhalten. Der Bericht wirft auch einen Blick auf Russland.

Europas Waffenimporte haben sich seit 2019 einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri zufolge fast verdoppelt. Mehr als die Hälfte der europäischen Waffenimporte seien aus den USA gekommen, erklärte Sipri-Direktor Dan Smith am Montag in einem neuen Bericht des in Stockholm ansässigen Instituts. Zugleich sei Europa verantwortlich für rund ein Drittel der weltweiten Waffenexporte.

Europäische Waffenimporte waren demnach zwischen 2019 und 2023 insgesamt um 94 Prozent höher als im Zeitraum 2014 bis 18. Die Ukraine sei als größer Importeur in Europa hervorgegangen und als viertgrößter weltweit. Mindestens 30 Staaten stellten laut Bericht Waffen als militärische Hilfe für die Ukraine seit Kriegsbeginn im Februar 2022 bereit.

Laut Bericht stiegen allgemein die Ausfuhren aus Frankreich um 47 Prozent zwischen 2014 und 2018 sowie zwischen 2019 und 2023. Erstmals sei das Land der zweitgrößte Waffenexporteur gewesen – vor Russland. Die meisten französischen Ausfuhren seien mit 42 Prozent in asiatische und ozeanische Staaten gegangen, weitere 34 Prozent an Länder des Nahen Ostens.

Nach Angaben von Sipri ist auch Deutschland unter den zehn größten Waffenexporteuren, allerdings mit einem aktuellen Minus von 14 Prozent.

Russische Waffenexporte gingen im genannten Zeitraum laut Sipri um 53 Prozent zurück. Während Russland 2019 in 31 Staaten geliefert habe, seien es 2023 lediglich 12 Empfänger gewesen. Die große Mehrheit der Waffen sei mit 68 Prozent zwischen 2019 und 2023 an Staaten in Asien und Ozeanien gegangen.

Die USA steuerten dem Bericht zufolge 69 Prozent der von Israel importierten Waffen bei, Deutschland 30 Prozent. Insgesamt seien 30 Prozent aller internationalen Waffentransfers zwischen 2019 und 2023 in den Nahen Osten gegangen. Drei Staaten der Region waren unter den zehn größten Importeuren: Saudi Arabien, Katar und Ägypten.