Der Moderator und Podcaster Micky Beisenherz fordert mehr Präsenz von klassischen Medien auf den sozialen Netzwerken. Sender und Verlagshäuser sollten ihre „besten Leute“ auf diese Plattformen schicken, sagte Beisenherz am Dienstag in Berlin bei einem Symposium der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zum 40. Jubiläum des privaten Rundfunks.
Man könne umstrittene Plattformen wie X oder TikTok nicht zum Positiven verändern, wenn man dort wegbleibe. Belastbare Informationen müssten speziell für jüngere Nutzer von Menschen vorgetragen werden, die ein Publikum binden und halten könnten, das „normalerweise nach acht Sekunden wieder weg ist“, sagte der Moderator.
Der Geschäftsführer von RTL-News, Martin Gradl, nannte es eine „große Herausforderung“ für lineare Strukturen, Inhalte auf sozialen Medien anzubieten. Es dürfe es keinen Unterschied mehr geben, ob ein Journalist einen Beitrag für die sozialen Medien oder eine Nachrichtensendung wie RTL Aktuell aufbereite. Gradl sieht nach eigener Darstellung „eine riesengroße Chance“ in den sozialen Netzwerken, weil man dort junge Menschen erreichen und begeistern könne, die über das Lineare nicht mehr zu bekommen seien.
Auch der Geschäftsführer der FFH Mediengruppe, Marco Maier, erläuterte, mit Bewegtbildern auf Instagram und TikTok versuche die FFH Mediengruppe, junge Menschen auch abseits des Hörfunkprogramms mit der eigenen Marke vertraut zu machen. „Wir brauchen diesen Kontakt“, sagte Maier.
Das DLM-Symposium beleuchtet im Jubiläumsjahr des privaten Rundfunks dessen Beitrag zur Medien- und Meinungsvielfalt und fragt nach den Herausforderungen, denen er sich angesichts neuer Nutzungsformen und der aktuellen Flut von Angeboten ausgesetzt sieht.