In deutschen Haushalten kann Trinkwasser auf den letzten Metern bis zum Hahn durch Schwermetalle oder Keime belastet werden. Einfache Maßnahmen wie das Ablaufenlassen von stehendem Wasser oder die Reinigung von Perlatoren können die Qualität deutlich verbessern, zeigt eine am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichte Langzeitstudie des Fraunhofer-Instituts und des Unternehmens AQA, die Daten aus zwei Jahrzehnten analysiert haben.
Schwermetalle wie Blei und Nickel gelangen der Mitteilung zufolge vor allem über alte Leitungen oder Armaturen ins Wasser. In zwei Prozent der Haushalte wurden über Jahre hinweg erhöhte Bleiwerte gemessen, bei Nickel waren es sechs Prozent. „Bleirohre in Gebäuden vor 1973 sind ein Risiko“, sagte Katharina Wasmer vom Fraunhofer Institut. Gefährliche Keime entstünden oft in Totleitungen, Biofilmen oder selten genutzten Leitungsabschnitten.
Warmwasserleitungen begünstigen Legionellen, besonders bei Temperaturen zwischen 25 und 55 Grad Celsius. Ideal seien mindestens 60 Grad im Speicher, so die Experten. Der Perlator am Hahn sammle durch Feuchtigkeit und Ablagerungen leicht Keime. „Eine regelmäßige Reinigung oder ein Austausch kann hier schnell Abhilfe schaffen“, heißt es in der Studie.
Stehendes Wasser sollte morgens oder nach längerer Abwesenheit abgelassen werden. „Fließendes Wasser ist gesund, stehendes gehört in den Abfluss“, betonte AQA-Geschäftsführer Stephan Bruck. Zudem empfehlen die Fachleute, Bleileitungen zu ersetzen und ungenutzte Leitungen zu entfernen. „Es ist wie bei Lebensmitteln: Die Verpackung, also Leitungen und Armaturen, muss stimmen“, sagte Wasmer. (0630/20.03.2025)