Das Thüringer Landeskriminalamt hat nach den Anschlägen in Magdeburg und anderen Städten die besondere Aufbauorganisation „Risiko – Früherkennung und Bedrohungsmanagement“ ins Leben gerufen. Ziel sei es, potenzielle Gefährder frühzeitig zu erkennen, Risiken zu bewerten und schwere zielgerichtete Gewalttaten zu verhindern, teilte das Ministerium in Erfurt mit.
Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, die Polizei müsse Muster erkennen, bevor die Täter zur Gefahr werden. In den meisten Fällen handele es sich bei ihnen um Menschen mit wahrnehmbaren Auffälligkeiten. Durch eine effektivere Zusammenarbeit von Sicherheits-, Gesundheits- und Ausländerbehörden solle es möglich sein, die Alarmsignale zu erkennen. Die neue Einheit vernetzt in ihrer Arbeit Erkenntnisse verschiedener Behörden, darunter Polizei, Waffenbehörden, das Gesundheitswesen und Ausländerbehörden. Die Einrichtung folgt einem Beschluss der Innenministerkonferenz.
Im ersten Schritt wurde den Angaben zufolge eine Arbeitsstruktur geschaffen, die innerhalb von sechs Monaten zu verbindlichen Abläufen führen soll. Ein besonderer Fokus liegt derzeit auf bereits bekannten Fällen. Diese werden gesichtet und mit den örtlich zuständigen Polizeidienststellen gemeinsam weiterbearbeitet.
Wesentliche Aufgabe der Aufbauorganisation soll es laut Ministerium sein, ein realistisches Personalkonzept für die Thüringer Polizei bei der Bearbeitung solcher Fälle zu entwickeln. Nach Ablauf der sechsmonatigen Aufbauphase ist geplant, die Strukturen in den Regelbetrieb zu überführen.