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Behindertensport: Präsident warnt vor AfD – “menschenverachtend”

Zu seinem Abschied als Präsident des Deutschen Behindertensportverbands warnt Friedhelm Julius Beucher vor der Politik der AfD und kritisiert Trump und Putin. Zudem fordert er mehr Engagement für den Behindertensport.

Vor der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung durch die AfD warnt der scheidende Präsident des Deutschen Behindertenverbands, Friedhelm Julius Beucher. “Diese Partei will eine andere Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderung nicht den Platz haben, den sie nicht nur grundsätzlich verbrieft, sondern auch verdient haben”, sagte Beucher der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag). “Wir wollen keinen Kontakt mit einer Partei, die an die Naziideologie erinnerende Anfragen in den Bundestag bringt, die Menschen diskriminiert, die auch behinderte Kinder aus den Regelschulen vertreiben will.”

In Deutschland wolle die AfD “einen Weg zurück gehen” und “in Sachen Inklusion wieder auf Reset” gehen, sagte der Funktionär, der sein Amt nach 16 Jahren abgibt.

Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump und die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles erklärte Beucher: “Wer Menschen mit anderen Lebensplanungen, anderen Lebensauffassungen diskriminiert und ausschließt, darf eigentlich nicht Olympische und Paralympische Spiele eröffnen, auch wenn ihm das dem Gesetz nach zusteht.”

Ebenso erteilte er einer eventuellen Rückkehr Russlands in den organisierten Weltsport eine Absage. “Für mich hat sich der Krieg nicht verändert und damit auch nicht die Position”, sagte Beucher mit Blick auf den Krieg in der Ukraine: “So wie die Situation jetzt ist, dürfen russische und belarussische Sportler bei internationalen Wettkämpfen keinen Platz haben.”

Weiter forderte er mehr finanzielles und gesellschaftliches Engagement für den Behindertensport abseits des Leistungssports. “In einem Alltagsrollstuhl kann ich nicht Rollstuhlbasketball spielen, auch als Anfänger nicht. Wir müssen sicherstellen, dass jeder, der Sport machen will, auch die Mittel dafür bekommt.”