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Behindertenbeauftragte kritisiert Mittelkürzung für Inklusionsprojekt

Die niedersächsische Landesbehindertenbeauftragte Annetraud Grote hat die Streichung von Haushaltsmitteln für sogenannte Bildungsfachkräfte an Hochschulen kritisiert. Das Projekt „Inklusive Bildung“, in dem Menschen mit Behinderung zu Dozenten in eigener Sache ausgebildet und beschäftigt würden, sei politisch gewollt und dürfe nicht am fehlenden Geld scheitern, sagte Grote am Mittwoch in Hannover. Für 2025 und die Folgejahre seien die Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro allerdings nicht bewilligt worden. Unterstützt wird Grote in ihrer Kritik vom Landesbeirat für Menschen mit Behinderungen und dem Landesverband der Lebenshilfe.

Bildungsfachkräfte gebe es bereits in vielen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen, sagte Grote. Sie vermittelten Studierenden sowie Lehr-, Fach- und Führungskräften an Hochschulen die spezifischen Bedarfe und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen.

In Niedersachsen sollten sechs Menschen aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung im Rahmen des Projektes „Inklusive Bildung“ binnen drei Jahren zu Bildungsfachkräften ausgebildet werden. Sie sollten anschließend als Experten und Expertinnen zum Thema Inklusion in ganz Niedersachsen eingesetzt werden. Dies drohe nun zu scheitern, bemängelte die Beauftragte. An den Hochschulen werde viel über Menschen mit Behinderungen gesprochen, aber nur selten mit ihnen. „Daher ist dieses Projekt so wichtig für Niedersachsen, um der Maxime ‘nichts ohne uns über uns’ Rechnung zu tragen.“