Menschen mit Behinderung und pflegende Angehörige haben am Freitag in Berlin die geplante Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts als Diskriminierung kritisiert. So sollen nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung künftig Ausnahmen bei der Einbürgerung für Menschen, die nicht Vollzeit arbeiten können, gestrichen werden, sagte Susanne Schwalgin in Berlin von der Organisation Handicap International bei einer Protestveranstaltung vor dem Reichstagsgebäude.
Die geplante Streichung der Ausnahmen als Voraussetzung für eine Einbürgerung verletze die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, kritisierte Schwalgin bei der symbolischen „Nichteinbürgerungszeremonie“. Daran beteiligten sich etwa 40 Personen. Sie forderte die Abgeordneten im Bundestag auf, dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Form nicht zuzustimmen. Schon jetzt seien die Integrationsbarrieren für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sehr hoch. So sei es oftmals für Menschen mit Behinderung bereits ein Problem, einen Integrationskurs besuchen zu dürfen.