Trotz eines leichten Abwärtstrends hat die Kirche in Bayern auch 2024 Zehntausende Mitglieder verloren. Die Bischöfe wollen diese Entwicklung als Ansporn nutzen, um wieder mehr Menschen für den Glauben zu gewinnen.
Am Donnerstag hat die katholische Deutsche Bischofskonferenz ihre Austrittszahlen für 2024 veröffentlicht. In Bayern hat die katholische Kirche demnach 87.184 Mitglieder verloren. Das sind 19.479 weniger Austritte als im Jahr 2023. Bischöfe aus Bayern reagierten auf die Zahlen mit einer Mischung aus Freude angesichts sinkender Zahlen und dem Aufruf, Menschen wieder für den Glauben zu begeistern.
Der , Stellvertreter von Erzbischof Reinhard Marx, sagte: “Auch wenn die Zahl der Kirchenaustritte im Erzbistum weiter rückläufig ist, bleibt die Herausforderung, Menschen wieder mehr für den Glauben zu begeistern und deutlich zu machen, welchen Wert hier auch die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden hat.” Die Kirche müsse noch mehr zu einem Ort werden, “an dem Menschen etwas von der Botschaft Jesu und deren Kraft in Wort und Tat erfahren”. Dazu sollten die Angebote der Seelsorge, der Caritas und der Bildung beitragen.
Der sagte, jede Person, die die Kirche verlasse, fehle als ein Teil der Gemeinschaft. Zugleich zeigte er sich erfreut, dass weniger Menschen ausgetreten seien als im Jahr zuvor: “Dies bestärkt uns in unserem Bemühen, die Kirche als Ort der Hoffnung und Gemeinschaft erfahrbar zu machen.” Dennoch stehe die Kirche vor großen Herausforderungen: “Der Glaube und die Gemeinschaft der Kirche müssen in einer sich wandelnden Gesellschaft neue Wege finden. Das bedeutet für uns, verstärkt auf Dialog, Seelsorge und zeitgemäße Angebote zu setzen, um den Menschen Orientierung und Halt zu geben.”
Auch freute sich, dass in seinem Bistum weniger Menschen als zuvor die katholische Kirche verlassen hätten. “Trotzdem schmerzt jede Person, die aus der Kirche ausgetreten ist”, betonte er. Die konstante Zahl von über 100.000 sonntäglichen Gottesdienstbesuchern zeige aber, dass Gottesdienste noch immer als Ort der Stärkung und des Trostes wahrgenommen würden.
Der teilte mit: “Die statistischen Zahlen 2024 zeigen, dass wir uns als Kirche in einem großen Umbruchsprozess befinden.” Man wolle Präsenz im Leben der Menschen zeigen: “Wir begleiten bei den großen Fragen des Lebens, bei Taufe, Erstkommunion, Firmung und Eheschließung sowie bei Notfällen, Krankheit und Tod. Wir wollen als Kirche unter den Menschen sein, um das Evangelium Jesu Christi zu verkünden”, so der Bischof.