Zum Thema Wohlbefinden müssen Pflegekräfte täglich etwas aufschreiben? Mit solchen Falschinformationen soll nun die neue Internetseite “Klartext Pflegedokumentation” des bayerischen Gesundheitsministeriums aufräumen.
Pflegekräfte sollen mehr Sicherheit im Umgang mit der Dokumentation ihrer Arbeit bekommen. Dazu hat Bayerns Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben vom Sonntag eine neue Internetseite freigeschaltet. Demnach stehen auf www.klartext-pflegedokumentation.bayern.de Informationen zu notwendiger und unnötiger Pflegedokumentation bereit. Ministerin Judith Gerlach (CSU) will dadurch Mythen und Missverständnisse rund um die Pflegedokumentation richtigstellen, wie sie sagte.
So stehen auf dem Portal vermeintlich unumstößliche Wahrheiten aus dem Pflegebereich wie der Satz “Zum Thema Wohlbefinden müssen täglich Einträge erfolgen!”. Stimmt so nicht, wie man auf der Homepage erfährt. Vielmehr gelte: “Grundsätzlich gibt es keinerlei gesetzliche Vorgaben, wie häufig in der Pflegedokumentation Eintragungen zum Wohlbefinden gemacht werden müssen.” Der entsprechende Mythos resultiere aus einer nicht mehr aktuellen Prüffrage der “Qualitätsprüfungsrichtlinie stationär”, die seit der Einführung des neuen stationären Prüfverfahrens 2019 so nicht mehr gestellt werde.
Gerlach betonte: “Immer wieder höre ich, dass im Pflegebereich zu viel dokumentiert wird, obwohl es pflegefachlich nicht erforderlich wäre. Wir müssen die überbordende Bürokratie in der Pflege eindämmen, um Erleichterungen für die Beschäftigten im Arbeitsalltag zu schaffen.” Die Ministerin fügte hinzu: “Die Pflegekräfte wollen sich um die Menschen kümmern – und nicht die meiste Zeit am Schreibtisch verbringen.”
Erarbeitet wurden die Informationen auf der neuen Internetseite laut Mitteilung von Bayerns Gesundheitsministerium, dem Medizinischen Dienst Bayern, Vertretern der “Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht” sowie dem Bayerischen Landesamt für Pflege.