Der designierte Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp (58), ist neuer Sprecher des Bayerischen Bündnisses für Toleranz. In der Plenarsitzung sei er einstimmig in dieses Amt für die nächsten vier Jahre gewählt worden, wie das Bündnis am Dienstag in Bad Alexandersbad mitteilte. Kopp folgt auf Heinrich Bedford-Strohm (63), dessen Amt als Landesbischof er ab November antreten wird.
Kopp bezeichnete das Bündnis als eine Erfolgsgeschichte: “So viele Organisationen und Institutionen aus der Mitte der Gesellschaft haben sich zusammengetan, um für Menschenwürde, Demokratie und Toleranz aktiv einzutreten. Hetze wird in Bayern nicht hingenommen.” Die Stellvertretende Sprecherin des Bündnisses, Bettina Nickel, ergänzte, im Zentrum der Arbeit stehe seit der Gründung vor 18 Jahren der Einsatz für Menschenwürde und die liberale Demokratie sowie der Einsatz gegen Antisemitismus und Rechtspopulismus. Das aktuelle Wahlergebnis zeige, wie dringend dieser Auftrag noch immer sei.
Der in Regensburg geborene Kopp war nach Theologiestudium und Ordination Pfarrer in Nürnberg, Projektleiter der landeskirchlichen Kommunikationsinitiative, Studienleiter der Gemeindeakademie Rummelsberg und von 2013 an Dekan im Prodekanatsbezirk Nürnberg-Süd. Seit 2019 ist er Regionalbischof von München und Oberbayern sowie Mitglied des Landeskirchenrats.
Das Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen wurde 2005 auf Initiative der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam mit den Israelitischen Kultusgemeinden, dem Bayerischen Innenministerium sowie dem DGB gegründet. Vorausgegangen war die Aufdeckung eines geplanten Neonazi-Terroranschlags auf die Baustelle des jüdischen Gemeindezentrums in München.
Das Bündnis versteht sich nach eigenen Angaben als Schnittstelle zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Ziel sei, den Einsatz für Demokratie und Menschenwürde zu fördern sowie Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen. Ihm gehören 91 Institutionen und Organisationen aus Politik, Wirtschaft, Bildung und anderen gesellschaftlichen Bereichen an. Ihren Sitz hat die Initiative, die nach eigenen Angaben als größtes bayernweites Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus gilt, im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad.