Artikel teilen:

Bayerischer Filmpreis für “September 5”

Eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch hat “München 5” bereits erhalten. Beim Bayerischen Filmpreis gewannen das Produzententeam und Regisseur Tim Fehlbaum schon mal in der Kategorie “Bester Film”.

Die Produktion “September 5” hat den mit 100.000 Euro dotierten Bayerischen Filmpreis in der Kategorie “Bester Film” gewonnen. Die Auszeichnung wurde Regisseur Tim Fehlbaum und seinem Produzententeam am Freitagabend bei einer Gala in München überreicht. Nominiert waren auch “The Outrun” von Nora Fingscheidt und “Treasure – Familie ist ein fremdes Land” von Julia von Heinz, die jeweils 50.000 Euro erhielten.

Manchmal gelinge es einem einzigen Film, “uns so intensiv in die Vergangenheit zu entführen, dass wir das Gefühl haben, selbst dabei gewesen zu sein, auch wenn das Ereignis viele Jahrzehnte zurückliegt”, lautete die Begründung der Jury. “September 5” erzählt die erschütternden Ereignisse der Olympischen Spiele 1972 in München, bei denen ein US-amerikanischer Fernsehsender unerwartet die dramatische Geiselnahme der israelischen Athleten in die Welt übertrug. 900 Millionen Zuschauer erlebten damals zum ersten Mal eine der dunkelsten Stunden dieser großen Sportveranstaltung live vor ihren Fernsehgeräten mit.

Weiter ausgezeichnet wurden unter anderen in der Kategorie beste Darstellerin und bester Darsteller Jella Haase und Christoph Maria Herbst. Haase erhielt die mit 10.000 Euro verbundene Ehrung für ihre Rolle in “Chantal im Märchenland”, Herbst für seine Rollen in den Filmen “Der Buchspazierer”, “Der Spitzname” und “Ein Fest fürs Leben”.

In der Begründung zu Haase hieß es, es gebe erfolgreiche Schauspielerinnen, die in einem Film die Rolle ihres Lebens spielten und immer damit verbunden blieben. Und es gebe Schauspielerinnen, die so vielseitig und wandlungsfähig seien, dass sie jede Rolle zur Rolle ihres Lebens machten.

Zu Herbst führte die Jury aus: Blitzende Augen, ein verschmitzt-vorsichtiges Lächeln, ein kleiner böser Blick, ein Räuspern – derart sparsam und zurückhaltend begegne einem der Schauspieler in diesem Jahr in gleich drei sehr unterschiedlichen Filmen. Leichtes, Lustiges, Fröhliches und auch Melancholisches so vielschichtig zu gestalten, dies sei die Kunst der Unterhaltung.

Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ging an Uschi Glas. Sie sei eine Schauspiel-Ikone, die seit Jahrzehnten alle Generationen begeistere. Zugleich stehe sie für die bayerische Lebensart und habe ein großes Herz. Die Schauspielerin habe Klassiker wie “Winnetou” und die “Pauker”-Filme geprägt genauso wie die moderne Reihe “Fack ju Göhte”. Bis heute sei sie in Film und Fernsehen präsent. Besonders wurde auch auf ihr soziales Engagement verwiesen. Mit ihrem Verein “brotZeit” setze sie sich für Kinder ein, indem sie ihnen ein gesundes Frühstück zum Start in den Tag organisiere.