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Bartgeierküken im Tiergarten Nürnberg geschlüpft

Ausgewachsen erzielen Bartgeier eine Flügelspannweite von fast drei Metern. Sie zählen damit zu den größten Vögeln der Welt, die noch fliegen können. Doch auch für sie beginnt das Leben ganz klein, manchmal in einem Zoo.

Das Bartgeierpaar im Nürnberger Tiergarten hat zum ersten Mal seit 2019 wieder eigenen Nachwuchs. Bereits am 15. März schlüpfte ein Küken aus dem Ei, wie die Stadt Nürnberg am Montag mitteilte. In den vergangenen Jahren hätten die beiden Vögel als Ammenpaar fremde Küken großgezogen und so zum Europäischen Erhaltungsprogramm für ihre Art beigetragen.

Ursprünglich befanden sich der Mitteilung zufolge im Januar zwei Eier im Nest. Eines aber sei beschädigt gewesen. “Von diesem hat das Weibchen den Inhalt gefressen und die Schale aus dem Nest geworfen”, hieß es. Mitarbeiter des Tiergartens hätten daraufhin das zweite Ei Anfang März in einen Brutapparat gelegt und den beiden Bartgeiern zwei künstliche Eier untergeschoben.

Seit seinem ersten Tag nach dem Schlupf wird das Küken nach Auskunft der Tierpfleger fünf Mal täglich mit dem Fleisch von Maus- und Jungtieren gefüttert. Schrittweise seien die Portionen gesteigert worden. Mit knapp 200 Gramm Gewicht sei das Küken ins elterliche Nest zurückgebracht worden, die Mutter habe es angenommen.

Die erste Begegnung zwischen Altvogel und Küken sei “recht aufregend” verlaufen, berichtete ein Pfleger. “Mit gesträubtem Gefieder pickte die Mutter den Jungvogel immer wieder an. Offenbar überprüfte sie, ob das Kleine lebt. Als sie das geklärt hatte, setzte sie sich auf das Küken, um es zu wärmen.

In den kommenden Monaten, so hieß es, werde der Jungvogel bei seinen Eltern bleiben. Wie es für ihn weitergeht, entscheiden die Koordinatoren des europäischen Zuchtprogramms in Zürich. Um Tiere auswildern zu können, brauche es eine stabile sogenannte Reservepopulation. Dafür sorgten bei den Bartgeiern 40 Zoos und Zuchtstationen in ganz Europa. Von den bisher fünf Kindern des Nürnberger Bartgeierpaares wurden vier großgezogen und drei davon ausgewildert.