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Baden-Württemberg thematisiert Bauernkriege in Ausstellungen

Mit mehreren Ausstellungen will Baden-Württemberg an den Bauernkrieg 1524/1525 erinnern. Die mit den Aufständen verbundenen Ziele und Werte wie Freiheit und Mitbestimmung haben nichts an Aktualität verloren, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag vor Journalisten in Stuttgart sagte: “Wir können für unsere Gegenwart und die Zukunft nur lernen, wenn wir auf die Vergangenheit blicken und sie auch sichtbar und greifbar machen”, so Kretschmann.

Im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart ist ab 26. Oktober 2024 eine Große Landesausstellung mit dem Titel “500 Jahre Bauernkrieg” geplant. Das Gesamtbudget für die bislang aufwendigste und umfangreichste Schau dieser Art gibt die Landesregierung mit 7,15 Millionen Euro an, von denen der Bund 3 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Im Alten Schloss ist eine Kindermitmachausstellung zu dem Thema geplant, im Kloster in Bad Schussenried (Landkreis Biberach) eine kulturhistorische Schau. Die Familienausstellung beschäftigt sich mit dem Umgang mit Konflikt und Streit.

Der Bauernkrieg breitete sich von Südwestdeutschland in große Teile der heutigen Bundesrepublik aus. Dahinter stand eine große Unzufriedenheit der Menschen mit ihrer wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Situation. In Memmingen wurden in zwölf Artikeln erstmals Forderungen aufgestellt, die im Grundsatz die allgemeine Menschenrechten formulieren. Adel und Kirchen sahen sich in ihren Herrschaftsansprüchen angegriffen und reagierten harsch. Bei den Auseinandersetzung starben Zehntausende.