Der Dichter Reinhard F. Hahn hat am Samstag den Freudenthal-Preis für neue plattdeutsche Literatur erhalten. Der in den USA lebende Autor bekam die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Gedichtzyklus „Keen Weg, keen Torügg“, wie die Freudenthal-Gesellschaft in Soltau mitteilte. Hahn wurde nach 1999 bereits zum zweiten Mal mit dem Preis ausgezeichnet. Ein weiterer Preis, die mit 500 Euro ausgestattete Freudenthal-Auszeichnung, ging an Hermann May aus Meppen im Emsland für seine Gedichte unter dem Stichwort „Boomlöper“.
Hahn habe in seinen Gedichten existenzielle Nöte sprachlich eindrücklich und überzeitlich erfasst, urteilte die Jury. Dabei mache er schicksalhafte Erfahrungen des Verlusts von Sicherheiten und Herkunftsorten zum Thema. Hoffnungen erwiesen sich als Illusionen, der Mensch bleibe ein „blinne Passageer“.
Reinhard F. Hahn wurde den Angaben zufolge 1947 in Hamburg geboren und hat Sinologie sowie asiatische Kultur- und Sprachwissenschaften studiert. Nach Aufenthalten in Israel, China und Australien lebt er bereits seit langem in den USA. Sein Interesse an Sprachen führte ihn dazu, sich auch mit der Sprache seiner Vorfahren zu befassen, dem Niederdeutschen.