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Ausstellung zu politischer Gewalt in der Weimarer Republik

Das Haus der Weimarer Republik präsentiert ab Freitag eine Sonderausstellung über „Gewalt gegen Weimar“. Im Mittelpunkt der Schau stehen unterschiedliche Facetten politisch motivierter Gewalt gegen die republikanische Ordnung in der Frühphase der Weimarer Republik, wie der Geschäftsführer des Museums, Stephan Zaenker, am Donnerstag erklärte.

Am Anfang der ersten Demokratie in Deutschland stand demzufolge im Jahr 1918 eine gewaltfreie Revolution. Das Kaiserreich sei zur Republik geworden. Doch nur wenige Wochen später sei der friedliche Beginn in Gewalt umgeschlagen. Umsturzversuche, Anschlagsserien und Putschpläne von rechts wie links hätten für die junge Republik eine massive Bedrohung dargestellt.

In acht Kapiteln zeichnet die multimediale Ausstellung die Eskalation der Gewalt nach, die die junge Republik in ihren Anfängen zu zerreißen drohte. Mit historischen Fotografien, Dokumenten, Tonaufnahmen, einem Film und interaktiven Medienstationen veranschauliche die Ausstellung die vielfältigen Aspekte der Gewalt zwischen 1918 und 1923, sagte Zaenker.

Damit solle sichtbar gemacht werden, wie Extremisten und Separatisten die Weimarer Republik an den Rand eines Bürgerkriegs brachten, mit welch drastischen Mitteln der Staat vorgegangen sei und wie Sprache sowie Literatur der Zeit auf die Brutalität der Ereignisse reagierten. Zugleich stelle die Ausstellung die Frage nach den Kontinuitätslinien einer langen Geschichte politischer Gewalt in Deutschland. Sie reiche von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis heute, sagte Zaenker weiter.