Die Sonderausstellung „Anton Wilhelm Amo – Zwischen den Welten“ im Zeughaus der Lutherstadt Wittenberg endet am Freitag mit einer Finissage. Dabei soll eine Schenkung, eine Akuaba-Puppe aus Ghana, an Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) übergeben werden. Die Schau ist letztmalig am Sonntag zu sehen, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch in Wittenberg mit. Sie erinnert an den ersten bekannten Philosophen afrikanischer Herkunft in Deutschland, Anton Wilhelm Amo (um 1703-vermutlich 1784).
Amo wurde den Angaben zufolge in Westafrika geboren und vermutlich als Sklave nach Europa verschleppt. Dort habe er eine beispiellose Karriere als Gelehrter durchlaufen, hieß es. Er studierte und promovierte in Halle und Wittenberg, wirkte danach als Dozent unter anderem in Jena.
Die Ausstellungstafeln wurden den Angaben zufolge von Ulrich Pfingsten und seinem Team erarbeitet. Der 2014 verstorbene Theologe habe seinerzeit die Lebensgeschichte Amos akribisch erforscht.
Amo sei zu Lebzeiten ein angesehener Mann in Wittenberg gewesen. Aus einer Archivalie im Ratsarchiv geht demnach hervor, dass er den Zug der Studenten anlässlich einer Huldigungsfestlichkeit des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. (1696-1763) im Mai 1733 in Wittenberg angeführt habe.
Anton Wilhelm Amo soll unter anderem zur Rechtsstellung schwarzer Menschen in Europa geforscht haben. Im Dezember beschloss der Stadtrat in Halle, einen Teil des Universitätsrings nach Amo zu benennen. In Berlin soll die Mohrenstraße künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen.