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Ausstellung “VEB Museum” zur DDR-Geschichte

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden präsentiert erstmals eine Ausstellung zur eigenen DDR-Geschichte. Unter dem Titel „VEB Museum“ werde darin die jüngere Vergangenheit des Hauses aufgearbeitet, sagte Museumsdirektorin Iris Edenheiser am Freitag in Dresden. Die Ausstellung ist ab Samstag zu sehen. Im Mittelpunkt stehe das vielschichtige Profil des Museums von der frühen Nachkriegszeit bis zur Neuausrichtung in den 90er Jahren, hieß es. Edenheiser betonte, in den Museen werde eine „fundierte Bearbeitung deutscher Geschichte unter Einbeziehung von Erfahrungen der Akteurinnen und Akteure“ gebraucht.

Die Ausstellung mit Objekten, Fotografien, Installationen und Zeitzeugenberichten ist als eine Werksbesichtigung angelegt, mit Produktionsstätten sowie Bildungs- und Veranstaltungsräumen. Das Hygiene-Museum war in der DDR als staatliches „Institut für Gesundheitserziehung“ nicht nur ein gut besuchter Ausstellungsort, sondern auch ein Produktionsbetrieb für anatomische Modelle und andere medizinische Lehr- und Aufklärungsmittel. Zudem erfüllte es eine Funktion als „Klubhaus“, in dem kulturelle Angebote für und mit den Beschäftigten stattfanden.

Parallel zur Ausstellung legen Restauratoren im Hygiene-Museum ein Wandgemälde von Gerhard Richter teilweise frei. Das etwa 63 Quadratmeter große Werk mit dem Titel „Lebensfreude“ war jahrzehntelang verborgen und von mehreren Farbschichten überdeckt. Es ist Richters Diplomarbeit von 1956, die er in einem der Treppenhäuser des Museums schuf. Der in Dresden geborene Künstler floh 1961 aus der DDR.