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Ausstellung über Puma-Figur zeigt illegalen Handel mit Kulturgütern

Mit einer Ausstellung über eine mehr als 1.500 Jahre alte Puma-Figur aus Südamerika will das Landesmuseum in Hannover einen Einblick in den illegalen Handel mit Kulturgütern geben. Der steinerne „Puma von Tiahuanaco“ sei 1971 an der Ausgrabungsstätte Tiahuanaco nahe dem Titicacasee in Bolivien illegal erworben worden, teilte das Museum am Freitag mit. Dann sei er nach Deutschland exportiert und im vergangenen Jahr dem Landesmuseum geschenkt worden.

Die am Freitag eröffnete Ausstellung „Status Quo Museum? Ein Puma zwischen den Welten“ zeichnet die Stationen des Pumas auf seinem Weg nach Deutschland nach und will die Besucherinnen und Besucher so für die oft zweifelhafte Herkunft von Objekten aus präkolumbischer Zeit sensibilisieren. Neben dem Handel mit Waffen und Drogen sei der illegale Markt für Kulturgüter eine allgegenwärtige Herausforderung für die Staaten Südamerika, hieß es.

Das Geschäft mit Relikten aus der Vergangenheit blühe seit Jahrzehnten. Illegal ausgegrabene präkolumbische Objekte würden gezielt an Touristen verkauft und von Zwischenhändlern über die Landesgrenzen geschmuggelt. Die Zeit der illegalen Ausgrabungen reiche von der Zeit der spanischen Invasion im 16. Jahrhundert bis zur Blütezeit des Sammelns von Ausgrabungsgegenständen im 19. und 20. Jahrhundert. Deshalb müsse die Herkunft solcher Objekte stets kritisch hinterfragt werden.

In der Tiahuanaco-Kultur, die von 100 v. Chr. bis 500 n. Chr. reicht, ist der Puma den Angaben zufolge als Symboltier ein wiederkehrendes Element in der präkolumbischen Ikonografie, zum Beispiel in Form großer Steinfiguren, die teils Puma und teils Mensch sind und Tempel bewachen. Durch weitere Objekte aus der eigenen Sammlung, die ebenfalls der Tiahuanaco-Kultur zugeordnet werden, will das Museum die Puma-Figur in ihren historischen Kontext einordnen.